mit Vignetten ausgestatteten Briefen in heiterer Weise
berichtet.
Ungeteiltes Aufsehen erregte dann wieder ein
ligurenreiches Ölbild vEine Strasse in Tiflisxß) (für Graf
Wladimir Orloff). Man wird dabei lebhaft an eine
Äusserung Horschelts "in seinen früheren Briefen
erinnert (vgl. oben S. 78). Alles ist voll Leben und
packendem Interesse. Gleiche Vorzüge bekunden auch
seine zahlreichen Aquarelle, welchen er dieselbe Sorg-
falt der Ausführungzugleich mit den feinsten Farben-
tönen angedeihen" liessj. So wurde jedes, auch das
kleinste Blatt von seiner Hand, zu einer Kostbarkeit.
Immer blieb er sich gleich und that und gab immer
sein Bestes. Welch einwohltönender Gleichklang von
Farbe und Zeichnung, von Kraft und Geist, von Genie
und richtigstem Versagen jedes unnötigen Effekts! Die-
sem klassischen Masshalten gegenüber ist das Meiste,
was sonst "alltäglich im Gebiete der Farbe bewundert
wird, nur eitle Zirkusrciterei der Palette und kautschuck-
männliche Taschenspielerbravour oder platter Farben-
klatsch und übergeschnappte Klexcrei; odiosc Beispiele
hierfür finden sich seit einem Dezennium auf allen Aus-
stellungen. Ein einziges kleines Aquarell Horschelts
überwiegt, shakespearisch gesprochen, immer noch eine
vganze wwilderness of monkeyss, zu deutsch: manch
halben Kunstverein! Jedes ist für die," so es verstehen
wollen, eine deutliche Lektion, wie jene goldene Wirt-
schaftsregel, welche Faust in der bekannten Osternacht
erteilt:
Es trägt Verstand und rechter Sinn
Mit wenig Kunst sich selber vor
aufzufassen und in Szene zu setzen sei; dass übrigens
nur ein wschellenlauter Thor-x die wwenig Kunstr miss-
verstehen kann, ist für männiglich verständlich, der nicht
eines bösen Herzens sein willßö)
Horschelt stand auf der Sonnenhöhe des Schaffens
und Glückes, welches nur zu bald abgeschnitten werden
sollte. Den ersten Stoss erlitt dasselbe, als am 8. April 1870