(MEISTERJAI-IRE.)
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u München bezog Horschelt das grosse Atelier
Z in der Schillerstrasse, in welchem Albrecht
Adam46) sein letztes Bild, die vSchlacht von Zorn-
dorfr, gemalt hatte; er stattete dasselbe zu einem echten
Künstlerheim aus. Da es zu ebener Erde lag, so war
es leicht, auch Pferde hineinzubringen und daselbst zu
malen; dazu konstruierte er feste Balkengerüste, um
seine Tiermodelle in allen möglichen Stellungen und
Lagen neuerdings zu zeichnen. Als der Maler dann an
den langen Truppenzügen und Bergübergängen aus der
Lesghischen Expedition arbeitete, versetzte er seine
Modelle an die steilen Abhänge des Giesinger Berges,
um selbe in der Verkürzung von unten auf zu beob-
achten und so unübertrefflich wahr zu zeichnen. Auch
abgerackerte, tote Pferde wusste der Unermüdliche
aufzutreiben, brachte sie in die nötigen Stellungen und
studierte daran aufs neue. So verstand er seinen Er-
innerungen nachzuhelfen, und dadurch jene, den Beschauer
seiner Bilder überraschende Wahrheit mit feiner Form-
gebung zu erreichen. Auch seine menschlichen Modelle
mussten oft in den verzweifeltsten Lagen und über-
hängenden Stellungen aushalten, da. Horschelt keinen
Schuh zeichnete, ohne dass der dazu gehörige Fuss