Volltext: Theodor Horschelt

Anfangs Januar 1863 packte Horschelt in Tiüis 
und jagte in acht und einem halben Tage nach Peters- 
burg, um sich und sein Bild dem Kaiser vorzustellen. 
Hier wurde er ßmit den höchsten Ehren überschüttetx 
und vom Kaiser allergnädigst ausgezeichnet. Eine neue 
Einladung des Grossfürsten Michael, mit ihm nach 
dem Kaukasus zurückzukehren, lehnte der Maler dankend 
ab. Von einer heiteren Audienz bei der Grossfürstin 
Maria Nikolajewna berichtet Horschelt selbst: 
wSie empfing mich aufs beste und so einfach, dass 
man kaum merkte, mit wem man zu thun hatte. Bei 
meinem Eintritte sass sie auf einem kleinen Diwan, vor 
welchem noch ein kleiner Tisch und Lehnstuhl stand. 
wEs freut mich sehr, dass Sie zu mir gekommen sind. 
Setzen Sie sich hieher, und schwätzen wirr. Und dieses 
geschah auch. wSie sollen ein grosses Bild für Ihren 
König machen,  Mahommed  jetzt, nachdem Sie 
gerade aus dem Kaukasus kommen? Freut Sie denn 
dieser Gegenstand? eine so alte Geschichte, nachdem 
Sie jetzt so viel Neues gesehen habenh: Ich zuckte 
ehrfurchtsvoll die Achseln. wMachen Sie es nicht, wenn 
es Sie nicht freut; oder wird es so gut bezahltPe Ich 
zuckte noch chrfurchtsvoller die Achseln. wAber mir 
müssen Sie eine Aquarelle machen, eine grosse; 
Gegenstand, welchen Sie wollen! Oelbilder kaufe ich 
schon lange nicht mehr, ich habe schon so furchtbar 
viele, und dann von dieser und jener Studie müssen 
Sie mir auch eine Kopie machen. Hat der König 
Ludwig schon viele Bilder von Ihnenär Nein, gar 
nichts. wWarum nichtPx Ehrfurchtsvolles Achselzucken. 
wHat er sich denn nie über Ihre Bilder ausgesprochen Fr 
O ja! ßNun, was sagt er denn darüberPK wDass sie 
sehr teuer sind    ß 
Auf der Heimkehr gab es an der preussischen 
Grenze noch Schwierigkeiten, weil Horschelts Pass 
nicht genügsam in Ordnung schien. Man hielt ihn für 
"einen polnischen Insurgenten. S0 blieb ihm nichts übrig, 
als in die nächste Gouvernementsstadt Cowno wzurück-
	        
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