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einen deutschen Bäckermeister machen, der sehr schlecht
russisch spricht; auch dieses denke ich glanzvoll durch-
zuführenc.
Als dann Prinz Alb ert von Preussen im September
1862 nach Tiflis kam, erhielt Horschelt die Einladung,
denselben nach Eriwan und Baku zu begleiten. Es ging
wie im Fluge; wda grosse Herren immer sehr pressiert
sind, so rasten wir uns von einer Sehenswürdigkeit zur
ändern, besichtigten die ewigen Feuer in Baku und
kutschierten nach anderthalb Tagen wieder wütend zum
Thore hinaus nach Eriwan, einer der interessantesten
Städte, die man sehen kann. Dazu hatten wir das Glück,
vom schönsten Wetter begünstigt, den Ararat zwei Tage
lang vollkommen Wolkenfrei zu sehenc. Studien zu
zeichnen blieb, ßda wir wieder so pressiert Warem,
leider keine Zeit; den Schluss bildete eine Antilopen-
und Eberjagd.
Unterdessen war die Nachricht von Albrecht
Adams Ableben in Tiflis angelangt. Der berühmte
Schlachtenmaler, welcher durch Wort und Vorbild viel-
fach auf Horschelt wirkte, hatte ihm drei schöne,
liebenswürdige, lange Briefe nach dem Kaukasus ge-
sendet, voll der innigsten Freude und Teilnahme, dass
sein junger Freund in ein so schönes Fahrwasser ge-
langte. Horschelt bewahrte ihm und seinen Söhnen
zeitlebens eine aufrichtige Dankbarkeit und Freundschaft.