65
hatte aussen in einem auf dem Berge Gunib gelegenen
Aul sich zurückgezogen und verschanzt; seine Stellung
schien unangreifbar, unzugänglich und durch Lebens-
mittel genügsam gesichert, hatte aber den Fehler einer
zu grossen Ausdehnung. wHierher
flüchtete Schamyl mit seinen
Weibern, den zwei Söhnen Chasi
Mohammed und Mohammed
Scheriff, etwa 500 Getreuen
und dem Rest seiner Habselig-
keitene. wGunib ist wohl eine
der bestgewählten Stellungen, die ,
man sich denken kann. Oben bildet F; 7'
der Berg ein Plateau von einigen _ Ä
dreissig Wersten im Umfang, in der f
Mitte ist ein kleiner A111, ringsum
Felder, Wasser und Holz, sodass {vs-Y
an eine Aushungerung nicht zu _ j"
denken ist, da die kleine Bevölke- n
rung nötigenfalls ihr ganzes Leben ;
dort verbringen kann. Rings um i; Ä
den ganzen Berg ziehen sich zwei, f
an manchen Stellen drei Reihen 4'
senkrechter Felsenwände, mit Aus- V-
nahme einer Lücke von etwa
sechzig Schritt Breite, welche
durch starke, künstliche Mauern
ausgefüllt ist und von acht Ka-_
nonen verteidigt wird. Aller-
dings führen zwischen den " "i
Felsenwänden noch viele w:
schmale, kaum sichtbare Frau aus Acozö
Steige hinauf, doch diese
sind ganz verrammelt und eine Unzahl Steine daneben
aufgehäuft, uns zu empfangene Schamyl hatte Be-
denkzeit und abermalige Verlängerung derselben Ver-
langt; Deputationen kamen und gingen; alles war in
gewaltiger Spannung. Endlich erging ein Ultimatum,
Bayer. Bibl. 20. 5