Volltext: Theodor Horschelt

Endlich gelangte Horschelt zu den ihrer dichten 
Wälder wegen sogenannten Üäschwarzen Bergem und 
in Sicht der langgestreckten BergfesterWeddin, wo 
Schamyl, dieser grosse Volksführer, Patriarch, Prophet, 
Dichter und Krieger, sichrmit seinen Müriden verschanzt 
und den Schwur geleistethatte, entweder zu siegen 
oder zu sterben!  " 
Das ganze russische Lager befand sich in einer 
gewissen festlichen Stimmung.  
Die auf einem weithinziehenden Mittelgebirge er- 
baute Stadt Weddin wurde von ihöheren Bergketten, 
den Anfängen der Andien und Daghestans weit 
überragt. Die Russen zernierten die Feste rvon allen 
Seiten und hatten schon einige weit über ihr "liegende 
Hügel besetzt. Damit war" auch ihr Schicksal ent- 
schieden und der Fall derselben nur noch eine Frage 
der Zeit, welche sich schon am 1; April I859 erfüllte. 
Leider berichtet uns Horschelt nichts Weiteres. über 
den Sturm, die Einnahme, Plünderung und Verbrennung 
des berühmten Auls, welchen Schamyl kurz vorher 
verlassen hatte. Nur ein paar kurze, fragmentarischc 
Freudenausbrüche stehen in seinem Tagebuch. Der 
Maler eilte nach Tiflis zurück, [wo Fürst Bariatinsky 
schon begierig darauf wartete, die Aufnahmen und 
Zeichnungen Horschelts in Augenschein zu nehmen 
 In Tiflis brachte er seine Skizzen in Ordnung, führte 
vieles noch sorgfältiger aus und zeichnete eine grossc 
Ansicht von Weddin mit der ganzen riesigen land- 
schaftlichen Umgebung auf Stein  eine Arbeit, welche 
damals zu Titlis begreiflicherweise die weiteste Auf- 
merksamkeit erwarb. Dann aber eilte er wieder nach 
der grossartigen Bergwelt von Andien, nach den aweissen 
Bergenr, wo Schamyl seine letzte Festung behauptete. 
Bald kam auch Fürst Bariatinsky mit seinem ganzen 
Generalstab nach; seine Reise gestaltete sich zu einem 
wahren Triumphzuge, da täglich hunderte von Tsche- 
tschenzen, Andier, Tawliner ihre Unterwerfung anboten 
und Schamyl immer mehr verlassen wurde. Dieser
	        
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