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durch Zeit und Regen schwarz und braunrot gefärbt.
Dort und da stand einer der hohen viereckigen Türme,
in welchen sich die Gebirgsbewohner oft aufs äusserste
verteidigten. Dann bog man plötzlich aus der schattigen
Strasse an den hellen, sonnenglitzernden Fluss hinaus
und wieder in eine enge, dunkle Gasse. Viele Häuser
hatten gar keine Thüren, das
heisst nicht zu ebener Erde, maß-ITT
sondern sie befand sich etwa ää, i"
im ersten, zweiten oder gar q.
dritten Stock, und ein grosser, I, l.
gegen die Mauer gelehnter, wir ' "I ji" f;
etwas treppenartig eingeschnit-
tener Balken bildete den ein-
zigen sichtbaren Zugang. Aller- i"
dings war bei den hart an den Ü,
Berg gebauten Häusern meist
noch eine Hinterthür, durch
welche man selbstverständlich 53'
gleich ins oberste Stockwerk
trat; hier scheinen manchmal
die Ställe zu sein, denn als ich ' "N
von der Strasse emporschaute, I
blickte eine Kuh aus einem der
obersten Fenster. In manche Ü
Häuser konnte man auch a Sä"
nur über das Dach anderer; i"
viele hatten zwei bis drei nl__ Lesghm auf Wachtposterm
Balkone, welche mit langen, durchlaufenden Stangen
verbunden waren. Freilich gab es da oft keine Ge-
länder, häufig sogar keinen eigentlichen Boden; denn
auf den Balken, welche aus den Wänden hervorragten,
lagen hie und da nur ein paar Bretter. Im ganzen,
die flachen Dächer abgerechnet, erinnert die Bauart an
bayerische oder Tiroler Gebirgshäuser, besonders sind
Geländer, Stützpfosten und dergleichen in auffallend
ähnlicher Weise ausgeschnittenr. Die Aufnahme schien
eine sehr freundliche, da das Aul (Dorf) sich freiwillig