andere in vielfarbigen, dickwollenen, an der Fussspitzc
stark aufwärts gekrümmten Strümpfen; die Sohle be-
stand aus Strickilechtwerkr. Schmutzig, abgerissen und
zerlumpt schien die Mehrzahl.
Grosse Ausdauer und Unermüdlichkeit zeigten die
russischen Soldaten. Nach den beschwerlichsten Märschen
vergnügten sie sich noch durch Gesang. Insbesondere
die georgische Miliz, die immer ohne Zelte in schnell
aufgeschlagenen Baraken, die sie mit ihren Filzmänteln
überdeckten, kampierte. wAn langen in die Erde ge-
stossenen Stöcken hingen ihre Waffen; sie selbst kauerten
auf dem Boden, tlickten ihre Kleider, schnitten Sandalen
zu und kochten. Nach einiger Zeit fingen sie zu singen
und zu tanzen an; dieses bestand darin, dass sie einen
grossen Kreis formierten und unter eintönigem, wilden
Gesange, mit gegenseitig über den Schultern ver-
schränkten Armen hin- und herhüpften und trampelten.
Die Nichttänzer schlugen den Takt und sangen eben-
falls mit. Der Wein machte Heissig die Runde, die
Köpfe erhitzten sich, immer schneller drehte sich der
Reigen, die Stimmen wurden rauher und brüllender,
der Schweiss troff von den Stirnen. Oft auch formierten
sie einen kleinen Kreis von nur sechs Personen, auf
deren Schultern drei andere stiegen und auf diese noch
ein letzter, eine Fahne in der Hand, manchmal, wenn
die untersten zu unbekümmert um das Gleichgewicht
der Oberen toll hin- und hersprangen, brach die Pyramide
zusammen, und ein wirrer Knäuel bedeckte den Bodem.
In Bejid sah Horschelt endlich ein unzerstörtes,
bewohntes und nicht brennendes Dorf. Dasselbe wlehnte
sich links und rechts an steile Höhen, ein klarer, schöner
Gebirgsbach Hoss zwischen durch; eine grössere, steinerne
Brücke, an anderen Stellen einige über das Wasser ge-
legte Balken, verbanden die beiden Teile mit einander;
enge, krumme, bald auf- bald abwärts laufende Strassen
mit hohen, aus grauschwarzem Schiefer gebaute Häuser
nahmen uns auf; die Dächer waren flach; das oberste
Stockwerk hatte meist eine hölzerne, balkonartige Galerie,