Volltext: Theodor Horschelt

LPJ 
raschen.39) S0 fuhren wir dahin am Ufer des Meeres 
und durch schmutzige Dörfer; des andern Tags mittags 
erreichten wir den Ebro und wurden auf den schmutzig- 
sten Kähnen übergesetzt. Wenn Sie, lieber Papa, ein- 
mal jemanden über die von Kastanien beschatteten Ufer 
des Ebro sprechen hören, so bitten Sie ihn, Ihnen auf- 
richtig zu sagen, 0b er dort gewesen, und sagt er dann 
wjar und fährt in seiner Beschreibung fort, so nehmen 
Sie einen Prügel und hauen ihn solange, bis er Ihnen 
gesteht, dass der Ebro ein abscheulicher, schmutziger, 
ekelhafter Bach ist, dessen Ufern man sich nicht nähern 
kann, ohne zu fürchten, im Kote stecken zu bleiben, 
und dessen Fluren nie einen Kastanien- oder irgend 
einen andern Baum gesehen haben; allerdings ist ein 
Fluss ein langes Ding, und was weiter oben geschieht, 
wussten wir in unserer Tiefe nicht zu beurteilenß") 
Am andern Ufer angelangt ging es, nachdem wir ein 
greuliches Diner eingenommen, wieder durch Dick und 
Dünn im wahnsinnigsten Karriere vorwärts. Soweit 
blieb alles gut bis zum Anbruch des nächsten Tages; 
die Wege wurden bodenlos, und die Diligence hing 
manchmal so schief, dass der eine von uns oft ganz 
tief unten sass und in die Höhe sehen musste, um mit 
seinem Gefährten zu sprechen. Den nächsten Morgen 
also fuhren wir eben wieder von einer Station weg, 
die Kutscher machten ihr gewöhnliches Geschrei, die 
Tiere liefen aus Leibeskräften, der Wagen krachte und 
wackelte, und der Kot spritzte hoch auf zu beiden 
Seiten; da verstärkte sich das ohnehin schon unaus- 
stehliche ewige Geschrei bis ins Unendliche und der 
Wagen hielt. Was giebt's denn schon wieder? ich lehnte 
mich zum Fenster hinaus und sah das Unglaubliche: 
Vier von den mittleren Maultieren waren gestürzt, und 
lagen drei davon, raten Sie  unter unserem Wagen; 
auf einem vierten sass wieder das eine Stangenpferd, 
was hier in Spanien dessen besondere Charge bei der- 
gleichen kleinen Unordnungen zu sein scheint. Wie die 
Pferde unter den Wagen gekommen sind, wissen die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.