Volltext: Theodor Horschelt

schossener Jägers (1850), ein wErlegter Gemsbocks, 
eine wGamspirschs, auch wGemsen auf der Flucht vor 
Raubvögelns (1852), wo die flüchtigen Tiere in scheuer 
Hast von einem Schneefeld in die Tiefe setzen. Illu- 
strationen dieser Art mit Hirschen, Wölfen und Bären 
finden sich zuerst in den wMünchener Bilderbogem 
(Nr. 32). Manches wurde von Hohe lithographiert 
oder in Holz geschnitten zum Gemsenbuch seines 
Freundes Charles Boner.34) Als Ulrich Halb- 
reiter35) die Frucht seiner Orientfahrten, das grosse 
Rundgemälde von Jerusalem, zur Ausführung brachte 
 I 849), übertrug er die Figurenstaffagen an den noch 
unberühmten Karl Piloty und die Reiter, Pferde und 
Kamelkarawanen an Theodor Horschelt, während 
der gleichfalls hochbegabte August Löffler den land- 
schaftlichen Teil malte. 
Auch die Kämpfe im Kaukasus reizten ihn zu 
imaginären Szenen, Ivorerst mit Illustrationen (Mün- 
chener Bilderbogen Nr. 43), wobei Horschelt wahr- 
scheinlich durch das mit kolorierten Kupfern ausge- 
stattete Reisewerk des Grafen von Rechberg wLes 
peuples de la Russiex die erste Anregung erhielt. In 
ganz ähnlicher Weise hatten Joseph Petzl, Heideck 
und sogar Peter Hess Janitscharen- und Kleftenbilder 
gemalt, lange bevor sie selbst den Boden von Hellas 
aus eigenem Augenschein kennen gelernt hatten. 
Im Mai 1852 ging Horschelt mit seinem daselbst 
noch in bester Erinnerung stehenden Vater nach Stutt- 
gart und erhielt leicht die Erlaubnis, im Leibstall des 
Königs und in dessen bekanntem Fohlenhofe einige 
Pferdestudien malen zu dürfen. Die nachhause ge- 
richteten Briefe verzierte er mit allerliebsten kleinen, 
seine Thätigkeit als Pferdemaler illustrierenden Vignetten. 
Da hält z. B. ein Stallknecht in königlicher Livree einen 
köstlichen Araber, Welchen unser, der Hitze wegen in 
Hemdärmeln mit dem Zylinder auf dem Haupte vor 
der im Freien beündlichen Staffelei stehende Maler 
auf seine Leinwand zu porträtieren betlissen ist. Diese
	        
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