sprechen. Der Impresario machte glänzende Geschäfte.
Nachdem die Mailänder sich satt gesehen hatten, zogen
die benachbarten Städte hinzu, und noch bei der neun-
undvierzigsten Vorstellung musste der grosse Shawltanz
wiederholt werden. Alle Blätter waren des Lobes voll
und spendeten das uneingeschränkteste Lob.23) Hor-
schelt nahm dann zur Erholung mit seiner Gattin und
den Kindern einen längeren Aufenthalt in Florenz,
welcher sich auch nach Rom und Neapel erstreckte.
Im Jahre 1834 fuhr Horschelt wieder über die
rauhe Alp, wum Schwaben zu beglückens, er holte Ehre,
Ruhm, klingenden Lohn und einen neuen Brillantring.
Im Jahre 1835 machte Horschclt mit seinem
wwilden Menzelßg) eine Vergnügungsreise nach Rom
und Neapel und dann mit Rittmeister Beckh, Richard
Crailsheim und Froiteville einen weiteren Ab-
stecher nach Sizilien und Malta. Auch hierüber ver-
fasste unser wcoreografor eine Beschreibung.
Im I-Ierbste des Jahres 1834 kam die Cholera auf"
ihrer europäischen Wanderung nach München. Hor-
schelt schrieb über die Einblicke, welche man bei
solchen Gelegenheiten in den Charakter vieler Menschen
gewinnt, lange Einträge in sein Memorandum und sta-
tuierte in aller Stille ein sehr schönes Beispiel seines
guten Herzens. Als der Hoftänzer Schneider uner-
wartet und schnell der Krankheit erlag, machte Hor-
schelt der Witwe den Antrag, die Tanzunterrichts-
stunden ihres Mannes (er hatte deren täglich drei) ein
ganzes Jahr lang zum Besten ihrer Kinder
fortzusetzen! Bald darauf starb auch die Frau. 3")
Horschelt ruhte nicht und fand Mittel und Wege,
die höchsten Herrschaften zu interessieren, und für die
armen Doppelwaisen wurde reichlich gesorgt.
Gleich zu Beginn des Jahres 1837 erhielt Hor-
schelt die Weisung, dass ihm die Ballettdirektion mit
einem Gehalte von 3500 Gulden vom I. September 1837
wieder übertragen werde. Auch der Tanzunterricht
bei den königlichen Prinzen und Prinzessen begann