ungeheuren Geldopfern die Pasta, Rubini, Galli
und noch andere der kostbarsten Nachtigallen, sowie
auch den talentvollen Ballettmeister Hcnri, nebst einer
Anzahl sehr ausgezeichneter Tänzer. Ihr Plan gelang,
sie hatten den Zulauf, während in der Scala jede
grössere Vorstellung durchfiel. Sodann war der Hass
gegen die Deutschen im steten Wachsen begriffen, so-
dass man wenig geneigt schien, die harmlosen und
ergötzlichen Spiele, welche Horschelt vor den Mai-
ländern zu entfalten gedachte, mit Freundlichkeit auf-
zunehmen. Ueberdies aber galt es noch eine fest
begründete Theatereinrichtung zu überwinden, die sich
für seine Intentionen geradezu als unpraktikabel zeigte.
Die Scala bot nämlich weder Versenkung noch Flug-
werk, und Horschelt sollte eine Zauberei aushecken,
wobei ihm alles erlaubt sein sollte, nur nicht zu hexen.
Erst trat er mit einem kleinen Ballett auf. Es gefiel.
Nun wagte er Grösseres. Aber auch die Gegenpartei
rüstete. An zweitausend wPatriotenr liessen sogenannte
deutsche Schlüssel machen, worauf man gut pfeifen
kann. Das Teatro Carcano gab an diesem Abende
keine Vorstellung, damit alle seine Anhänger nach der
Scala gehen konnten, um dort in ihrem Interesse zu
agieren. Zudem kam noch die Nachricht vom Aus-
bruch einer Revolution in Modena, vom Aufstand in
Bologna; selbst in Rom sollte es spuken. So schwebte
über dem Abende des 8. Februar die brütende Angst,
die Komödie könne sehr ernst werden. Kein Wunder,
dass sämtliche Wachen verdoppelt wurden, dass selbst
die zum Dienste der Szene bestimmten Komparsen be-
waffnet und mit scharfen Patronen versehen aufzogen.
Die Sache aber schlug gerade ins Gegenteil um, ein
genügender Beweis, welch ein Zauber in der glück-
lichen Behandlung eines Märchens für die Tanzszene
liegt. Die allgemeine Spannung ging allgemach in
rasenden Beifall über, Horschelt wurde unzählige
Male gerufen. Wochenlang wurde nur von der wPrin-
cipessa del Norter (oder wIl trionfo d'Amoree) ge-