Volltext: Theodor Horschelt

verkündete, einen Spass, welcher ihnen in Bälde doch 
alltäglich und langweilig geworden wäre. Der Schluss 
gestaltete sich natürlich zu einer glänzenden Ovation 
für Horschelt, welcher alle Register zog und alle 
seine Künste und Knalleffekte noch einmal springen 
liess. Am 30. Oktober trat Horschelt mit seiner 
letzten Novität wDas Zauberglöckchem auf. Dann 
folgte an jedem Abend noch ein Kinderballett. Die 
Kleinen erhielten zwei volle Einnahmen, welche über 
II,000 Gulden betrugen. Als Schlussstück am 30. No- 
vember 1821 wurde vRübezahlx gewählt; dieses Mal 
gipfelte der Schluss in einer Bildergalerie, worin alle 
Lieblingsszenen sämtlicher Kinderballette versinnbildlicht 
waren, was selbstverständlich einen unerhörten Beifalls- 
sturm hervorrief. Ob der Mime, welchem bekanntlich die 
Nachwelt keine Kränze flieht, seine erst feierlich zu- 
gesicherte Pension erhielt, ist fraglich, da GrafPalffy 
trotz den gerühmten Bruttoeinnahmen sich bald darauf 
für insolvent erklärte und die österreichische Regierung 
kaum eine Verpflichtung zur Übernahme seiner Kontrakte 
verspürte. Doch behaupteten einige, der Künstler habe 
das Versprochene wirklich erlangt und genossen. Für 
die an der Donau versiegte Thätigkeit öffnete sich hier 
eine neue Aussicht an der Isar. 
Von den Zöglingen seines Kinderballetts machten 
sich einige bekannt, Styassni und Occioni als 
Pantomimenmeister, Purzbüller und Fenzel (ein 
Kirgise) als Tänzer mit besonderer Anlage zur Kom- 
position. Von den Mädchen exzellierte Therese 
Heberle; sie erhielt ein Engagement mit jährlich 
30,000 Franken, wurde dann die reiche Madame Fal- 
conet, starb aber in jungen Jahren. Viel Aufsehen 
machte später josephine Baudryfo)
	        
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