Volltext: Theodor Horschelt

und Taxis zu Eisenstadt projektierten Festlichkeiten 
mit chorographischen Szenen und Gruppen zu schmücken. 
Das dazu verfügbare Personal bestand aus völlig un- 
geübten Beamten- und Bürgerskindern, die ohne alle 
Vorbereitung seiner Leitung übergeben wurden. Seine 
Energie, Beihilfe von farbigen Tüchern und Schleiern, 
nebst Guirlanden und Blumenkörben, von welchen ein 
ganzer Wagen voll aus Wien geliefert wurde, ver- 
mochten ausserordentliche Effekte zu erreichen und 
das hohe Publikum ganz zu wenehantierenß Graf 
Palffy, Direktor des Theaters an der Wien, der sich 
unter den Zuschauern befand, erfüllte die Seele des 
jungen Künstlers mit den glänzendsten Bildern einer 
schönen Zukunft. Diesem mächtigen Impulse ist wohl das 
schnelle Vorwärtsschreiteix Horschelts zuzuschreiben. 
Nun nahm die vornehme Gesellschaft und der hohe 
Adel seine Dienste als Tanzlehrer in Anspruch. Hor- 
s ch elts erste Schülerin war das liebenswürdige Töchter- 
lein des Feldmarschalls Joseph Grafen Radetzky, 
dann kam die Prinzess Marie, Tochter des Feld- 
marschallleutnants Moritz Joseph Fürsten von 
Liechtenstein, andere folgten, es gab Ehre und 
klingenden Lohnf) Wichtiger wurde, dass der mit 
grenzenloser Generosität sein ganzes Vermögen der 
Pflege des Theaters opfernde Ferdinand Graf von 
Pälffys) das junge Genie in seine besondere Affektion 
nahm, wodurch Horschelt 1814 schon Vizehofballett- 
meister und 1816 ßwirklicher Ballettmeister und Ober- 
regisseur für alle Spektakelstüeke und grosse Opern 
mit einem Gesamteinkommen von 14000 Gulden (netto 
6720 Gulden Reichswährung) und Anspruch auf Pensionx 
wurde. Als besondere Zugabe kam im Theatergebäude 
noch eine grosse freie Wohnung für ihn und seine 
Familie, wozu Horschelts Mutter nebst ihren beiden 
Töchtern zählten, welchen Horschelt schon früher 
eine Stellung am Hoftheater wdurchgesetztrr hatteß) 
Eine grosse Rolle spielte der junge Horschelt 
auch zur bewegten Zeit des Wiener Kongresses, nicht
	        
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