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er war damals (1819) lheatersekretär zu Pressburg. Von ihm existiert
auch eine Tragödie vHerzog Christoph der Kämpfers , Regens-
burg 1811, und eine dramatische Dichtung wOtto von Wittelsbachs
ebendaselbst 1812. Unter den Zugstücken, welche Graf Pälffy
sonst noch auf die Bretter brachte, befand sich auch der berüchtigte
wI-Iund des Aubrya mit Musik von S eyfr i e d (Wien, im Herbste 1815).
15a) Die nachmals berühmte SängerinWilhelmine Schröder-
Devrient (geb. zu Hamburg 6. Oktober 1805, T 26. Januar 1860 zu
Koburg) tanzte damals als zehnjähriges Kind zu Wien. Vgl. Wurz-
bach XXXI, 337.
I6) Die erste als Benefiz für Horschelt bestimmte Vor-
stellung ergab eine reine Einnahme von 6400 Gulden. Den grössten
Beifall erhielten: der Genienflug, der Guirlandentanz, die Briefszene
und der Shawltanz en masse. Vgl. A. Lewald, Unterhaltungen
für das Theaterpublikum. München. III. Quartal. N0. II if. vom
23. Oktober 188 3 (abgedruckt in dessen gesammelten Schriften.
Leipzig 1844, IV, 265).
17) Die Ludlamshöhle war der Name einer fröhlichen
Gesellschaft, welche so ziemlich alles vereinte, was Wien an poe-
tischen und artistischen Schwingen besass. Vgl. F. Castelli:
Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes. Wien 1861.
II, 174-232 und Aug. Lewald, gesammelte Schriften. 1844.
III, 338-60.
I8) Das charakteristische Schreiben des Grafen Palffy vom
15. Mai 1820 lautet: vIn Erwägung der nun seit Ihrer Anstellung
bei meinem Theater durch Ihr ausgezeichnetes Talent, Ihren uner-
müdlichen Flciss und seltenen Kunstaufwand geleisteten Dienste, und
da Ihre Ballette und Pantomimen nicht nur die Bewunderung des In-
landes und aller hier gewesenen Souveräns und Fremden erlangt,
sondern dem Theater in dem Zeitraume von kaum drei Jahren eine
Bruttoeinnahmc von mehr als 433,000 Gulden W. W. getragen haben,
so finde ich mich bewogen, Ihnen fünf Dienstjahre zur Erreichung
Ihrer wirklichen Pensionsfähigkeit zu erlassene u. s. w.
19) Marie August Vestris, geb. 1760, tanzte 1772-1818
und starb 1842. Sein berühmter Vater, Gaetano Apollinc
B a l d a s s ar e V e s t r i s , geb. 1 729 zu Florenz, erlernte seine Kunst
in Paris, tanzte 1749-80 an der grossen Oper und starb 1808, im
gleichen Jahre auch seine Frau und Schülerin, eine 17 52 zu Bayreuth
geborene Heincl. Der grosse wweltberiihmteß V e stris versammelte
bisweilen seine Kinder und Enkel, welche ihm dann seine Füsse,
vwelche ganz Europa bezaubertenß, küssen mussten!
19a) Vgl. das sehr ungünstige Urteil Goedelces in dessen
Grundriss. Dresden 1881. III, 799.
20) Die Schreibung ihres Namens (Wurzbach LIV, 125 ist.
hat Maudry und Baudry) ist ebenso unsicher, wie der Ort ihrer
Geburt (1805); wahrscheinlich stammte sie aus Böhmen. In ihrer
Jugend hatte sie nach Horschelts Zeugnis vzwar nur wenig Ge-
schick in ihren Füssen, aber viel Auffassungsvermögens, sie gehörte