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Zu seinen letzten Arbeiten gehörte ein Porträt des
Prinzen Karl von Bayern, ferner des Freiherrn von
Mirbach, des Landschafters julius Lange u. s. w.
Fritz Horschelt war ein treuer Freund und guter
Sohn. Rühmenswert und rührend ist überhaupt die
Liebe und Sorgfalt, womit die Brüder in edelstem
Wetteifer ihren erblindeten Vater pflegten und alles
aufboten, die alten Tage ihrer geliebten Eltern möglichst
vergnüglich zu gestalten.
Auch der dritte Sohn August (geb. 8. Oktober
1830) erfüllte die Erwartungen des Vaters, einen seiner
Jungen in seine Fusstapfen treten zu sehen, nur teil-
weise. Das Kind lag lange krank, wurde als skrophulös
behandelt und bedoktert, bis der Vater die an sich
erprobte Kaltwasserkur auch auf seine Kinder ausdehnte.
Den ersten theatralischen Versuch machte der sieben-
jährige wGustelK in einem Ballett und zwar mit Er-
folg, sodass seine Bahn als entschieden galt. Am
7. Februar 1840 tanzte das wKerlchenß die wCachuchac
im Kostüm einer Spanierin, machte ordentlich Furore,
wurde oftmals gerufen und erhielt als aufmunternde
Belohnung von König Ludwigs eigenen Händen eine
goldene Zylinderuhr. Im September 1847 reiste das
wjüngelchens zur weiteren Ausbildung nach Paris, wo-
hin auch wFritzel-x dirigiert wurde; inzwischen besah
er sich auch auf einem Abstecher die Schule von London
bis zum Dezember 1849. Papa Horschelt fand
das Pariser Pflaster für Equilibristik und Artistik furcht-
bar teuer, mahnte aber immer zum Ausharren, hielt
selber wacker aus und machte zuletzt unter die lange
Rechnung einen summierenden F reudenstrich in An-
betracht der Errungenschaften und Resultate. ßGustelx
gastierte zu München, Stuttgart, Berlin, Krakau wo-
hin ihm der Vater zur Regelung der Finanzfrage nach-
reiste und Wien, hier erhielt der junge wFusseologk