Volltext: Theodor Horschelt

sein jüngerer Bruder August sich zum Tänzer bildete  
und widmete sich ganz dem Porträtfache, Welches er 
in der Folge nimmer verliess. (Nur einmal noch fuhr 
ihm durch den Sinn, als wromantischen Stoff a la Düssel- 
dorfs, eine landschaftliche Szene aus dem Bauernkriege, 
mit einem im Hintergründe brennenden Kloster, zu 
skizzieren  er liess es aber bei einer frisch an- 
gelegten Kohlenzeichnung bewenden, da. ihm der jüngere 
wThedyc solche wDummheitens verwies). Fritz sah 
einen Teil der französischen Februarrevolution, ver- 
liess aber dann im April 1848 den kochenden Hexen- 
kessel, um zu München seiner Kunst zu obliegen, die 
ihn natürlich nicht hinderte, im strammen Künstler- 
freikorps wacker zu exerzieren und zur Friedehaltung 
der übrigen Welt möglichst beizutragen. Indessen währte 
das kriegerische Feuer nicht lange. Was Paris in kolo- 
ristischer Beziehung bieten konnte, hatte er sich ent- 
sprechend angeeignet, sein Vortrag war flott und Hüssig 
geworden, ohne dass die Zeichnung darunter litt. So 
malte er z. B. 1850 das Bildnis des Sängers Bran- 
des, sein eigenes Porträt und das seines Bruders, des 
Architekturprofessors und griechischen Baurats Lud- 
wig Lange, das Bildnis des Herzog Maximilian im 
Kostüm eines Gebirgsschützen (I 851), dann als lebens- 
grosses Ölbild in ganzer Figur die Hofschauspielerin 
Marie Damböck (nachmalige Frau Strassmann) 
in prächtiger Rokokotracht; die Grafen Rechberg, 
Yrsch, Waldcrndorff; die" Familie des Fürsten 
von Thurn und Taxis, die Baronessen von Gum- 
penberg, Künsberg, Roux-Damiani  es wäre 
vergebliche Mühe, die lange Reihe von aristokratischen 
Schönheiten oder künstlerischen Zelebritäten (darunter 
Christen, Kindermann, Büttgen) aufzuzählen, 
welche Fritz Horschelt malte, bis er 1854 mit 
einem eigenhändigen Empfehlungsbriefe König Lud- 
wig I. an die Erzherzogin Hildegard nach Wien zog, 
während sein Bruder Theodor, wie erwähnt, Spanien 
und Algier wunsicher machtet. Die lustige Kaiserstadt, 
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