in eine sehr bewegte Zeit fiel: wSchon 1794 belagerten
mich die Franzosen in Mainz; Clerfait machte mir
wieder Luft; drei Jahre später hielt ich meinen feier-
lichen Einzug zu Krakauc, wo der Vater die Direktion
des dortigen Theaters von dem Erbauer und Eigen-
tümer desselben, dem kunstsinnigen Grafen Klu-
szewsky3) erhalten hatte. Der Vater machte neben-
bei kleine Balletts wund verarbeitete die Haupthelden im
Schauspiele. Er war eine imposante Erscheinung. wUnd
noch lacht mir das Herz, wenn ich zurückdenke, wie
er als wSamsons das Heer der Philister anfiel und mit
dem Eselskinnbacken zu Boden schlug. Aber meine
arme Mutter wusste vor lauter Arbeit nicht, wo ihr
der Kopf stand wo der meinige und wo ihre
fünf Finger, wusste sie und ich genau sie rougierte
und frisierte mit Virtuosität und nach Noten; obwohl
Finanzminister, Obersthofmeister und Grossprofos, musste
sie auch in der Oper singen, im Schauspiel reden und
im Ballett tanzen. Kam nun noch dazu, dass sie ihr
Fritzchen für irgend ein Ballett abzurichten hatte, so
stand sie früher auf, damit er seine Schule ja nicht
versäume! was ihn auch dergestalt touchierte, dass
er dann meistens die Schule sehr Heissig umging, xum
sich im Stadtgraben durch angestrengtes Ballwerfen fürs
Ballett doppelt gelenk zu machem wofür dann eines
schönen Morgens das Fritzchen neuerdings blitzschnellen
Unterricht durch die öftere, überraschende Applikation
der vorgenannten fünf Finger erhieltß Leider machte
der Knabe, dessen wgoldumtiocktes Engelsköpfchenx
vielfach gepriesen wurde, ßmit den Pocken Bekannt-
schaft, die er jedoch der Hauptsache nach glücklich
absolvierte-x Dagegen ging es in der Schule gar
nicht vorwärts, und gegen das Latein hegte der Junge
rals guter Teutone unüberwindlichen Abscheu: . . . . .
wIm Juni 1805 reiste die Mutter mit vier Kindern
auf Besuch zu ihren Eltern nach Breslau. Der Vater
hatte uns einige Pas und drei kleine Divertissements ein-
geübt, um damit die Reisekosten wieder herauszuhupfen.