Volltext: Zehn Jahre mit Böcklin

IIUIZCI]. 
Noch originell 
etwas  nach so 
sein,  
weithin 
hiesse allein schon 
Kunstentwicklung! 
das, dächte ich, 
übersichtlicher 
Böcklin ist natürlich nicht nur Bewusstsein und Berech- 
nung. Ungeheuer viel undefinierbarer Instinkt, wunderbar aus- 
gebildetes künstlerisches Taktgefühl steckt doch in ihm  ein 
Können, Fühlen, für welche Fähigkeit, für welches I-Ialbbewusst- 
sein es keinen Ausdruck giebt. 
Das lediglich Empfundene kann man wohl sicher aus- 
üben, aber nicht bewusst beherrschen, d. h. definieren. Vieles 
weiss Böcklin, und er dringt hinein in das Unbewusste (seit 
Schack) mit der Leuchte des Forschers  aber vieles, vieles 
bleibt, das er nur ahnt. Und er macht es dennoch, eben weil 
er seines Gefühls sicher ist, nicht seiner Berechnung allein 
(obgleich auch dies Gefühl in all seinen Berechnungen seine 
sichere Rolle spielt). 
Irgend ein seinerzeit erschautes Stück Natur taucht vor 
dem geistigen Auge des Künstlers wieder auf, und bei der 
Übersetzung in seine Farbensprache Hiessen ihm plötzlich, ohne 
dass er sich immer Rechenschaft geben könnte, wo, in welchem 
Zusammenhang, und ob irgendwann er sie gesehen, und ohne 
dass er sie je gemalt, Dinge  Kleinigkeiten  auf die Lein- 
wand, die, Stimmung von jener Stimmung, echt und wie un- 
trennbar erscheinen, weil sie aus dem Ganzen geboren sind. 
Das Individuelle, Stimmunghaltende ist haften geblieben, 
 dies baut er nun als ein Naturwahres und doch ihm persön- 
lich Gehöriges wieder auf, das Warum dem Beschauer durch 
Übermittlung der eigenen Stimmung deutlich machend. 
Um ihre Eindringlichkeit zu erhöhen, sucht er diese 
Stimmung durch Figuren, die geistig, in Lebensbethätigung und 
Farbe ihren Charakter festhalten, noch einmal lebendig aus- 
zusprechen. 
Wie fein und sensibel solche künstlerische Stimmungen 
sind! Bruckmann kommt ins Nebenatelier, ohne zu denken,
	        
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