rosten, der so blank dastehen könnte! Aber alle Tage um die-
selbe Ecke, mit den gleichen Leuten auf der nämlichen Zunft
. . . . siehe Gottfried Keller in Zürich.
Der richtige Abstand
doppelte Länge desselben.
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Bild
einem
ist
nach Böcklin
die
Merkwürdig ist doch, dass sich Qualitäten, die die Herren
Pleinair-Maler so hoch schätzen, auf dem ihnen diametral ent-
gegengesetzten Wege durch Böcklin den sie zu den Ihrigen
zählen möchten und der sie für Packträger hält, erreichen
lassen!
1' t III
„Kunstwerke werden im Arbeiten geboren", sagt heute
wieder einer (Hoffart), im handwerklichen Arbeiten, nicht vor-
her auf dem Sopha. Ich gebe das soweit zu, als ich sage:
Raffael ohne Hände ist, trotz Lessing, eine ästhetische Dumm-
heit. Ein Künstler, der bloss im Kopf arbeitet, ist keiner; denn
er wäre keiner, sobald man ihm die Hände dazu gäbe.
Die ästhetische Kleiderordnung (welche einteilt in Historien-,
Genre- etc. Maler) wurde nicht von den SchaHenden, sondern
von den Registrierenden erfunden, nicht der Künstler, sondern
nur der Gewerbetreibende oder Emporkömmling wird sie sich
gefallen lassen.
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Alle ästhetischen Meinungen sind Abstraktionen, d. h. aus
dem Geschaffenen gezogen, kommen also stets hinterher und
können nie Gesetze werden, ausser leider für einige
Generationen Publikum. Inzwischen sorgt dann die Kunst für
neue, wenn es einen guten Jahrgang giebt.
[Die Ästhetik ist nur der Versuch, die jeweilige Kultur
zusammenzufassen und zu erklären, aber sie ist nichts Dauerndes.
Nach so und so vieljahren giebt sie nach und macht das Gleiche.]
Mein Verhältnis zur Ästhetik ist dasselbe, welches Fon-
tenelle zur Metaphysik unterhielt: „Ich war recht jung, als