VARIA 225
Er sei durchaus kein Handwerker, wie sie. Er wolle das
zwar nicht wahr haben, aber er vereinfache sich alles Dahin-
gehörige auf alle Weise und wäre froh, wenn ihm das jemand
abnähme. Böcklin selbst nennt sich im Grunde einen Skizzen-
maler. (Er sei der geborene Skizzenmacher, sagt er selbst. Das
ist nun gewiss nicht wahr. Auch nicht so Improvisator, wie
es scheinen könnte.)
Marees sagt: „l'art c'est le nu" da liegt Böcklins A n tike.
Warum nicht auch mal ein Kalauer: Marees wollte sein
Leben lang das Ei des Kolumbus ausbrüten, Böcklin stellte
es, jedesmal von neuem, lachend und fest auf die Spitze.
Ausstellungen: „_Ia dies Ausstellungswesen! Es wäre
leicht dafür zu malen. Aber es bringt um, wie der „Salon"
die Franzosen umgebracht hat. Jeder fragt sich bloss: was wirkt,
und dahin geht die ganze Rechnung. Besonders, was wirkt
von weitem dieser oder jener ungewöhnliche perspektivische
Witz, sagen wir mal, eine Untersicht oder Aufsicht, ein nicht
im Bilde vorhandener Horizont, eine Zickzackperspektive etc.
Stärkeres zu finden ist der künstlerische Zweck geworden.
Das Elend, was da entsteht, sieht man." Böcklin will auch im
halbdunkeln Zimmer wirken, wie er's beabsichtigt. Licht vor-
tragen, aber nicht nötig haben!
„Einen Ort ernsthaft gehalten ist mehr als zehn
Helvetien, Krieger etc. in Marmor oder Bronzefw)
Löwen,
Stufen zwischen Bühne und Zuschauerraum im Mün chener
Residenztheater: Falsch gedacht, würde Böcklin sagen; das
soll getrennt sein. Das da oben ist Vorstellung (wie ein Bild
und jedes Kunstwerk), nicht Natur.
Böcklin
spricht
viel
(Bayersdorfer) und
von geordneten
Geht wohl auf das
Floerke, Böcklin.
St. Jakobs-Denkmal
Basel.