URTEILE BÖCKLINS ÜBER ANDERE 183
übernahm das Ruder, und mit der Herrlichkeit Y.'s ward es
nichts.
Makart ist übrigens durchaus kein Schwindler. Was er
macht, ist sein, und wenn es auch nicht sehr hoch steht, so
hat er es doch auch nie für mehr ausgegeben. Andere haben
anderes für sich darin gefunden, haben es anders genannt, und
mein Gott er hat es sich gefallen lassen" (1885).
„Kalckreuth.'i') Der? Macht ausgezeichnete Geschäfte.
Er malt ja immer dasselbe Bild. Da weiss der Kunsthändler
ganz genau vorher, was er bekommt, und kann ruhig bestellen."
Von Gebhards „Abendmahl" sagte Böcklin, es habe
ihm in der Photographie sehr gefallen. Als er es dann im
Original gesehen, sei es eine ganz gewöhnliche, erbärmliche
Modellmalerei gewesen.
Vor Lessings
Maler staunend und
„Kirchhof im Schnee" habe
mit hochklopfendem Herzen
er als junger
gestanden.
Menzel ist für Böcklin natürlich vorstellungslos in künst-
lerischem Sinne (wenn auch nicht im kulturgeschichtlichen).
Er sieht und erfasst nur die Oberfläche, die ihm zugewandte
Seite der Dinge, die er geistreich abzeichnet. Er stellt sich
nicht das Ganze vor, das Rundherum, das im' Raum stehende,
welches auch ein Hinten hat.
Mareesgäi). „Wer so wie er, wie ein Akademiker, an den
ersten Schwierigkeiten, die ihn gar nichts mehr angehen sollten,
scheiterte, ist doch kein bewusster grosser Künstler. ja,
er blieb in den Anfängen stecken, nahm sie schon für die
Kunstschule.
pag. 165 Ff.
Graf Kalckreuth, Direktor der Weimarer
Siehe: „Böcklin und Hans von Maröes",
jti