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BÖCKLIN-AUFZEICHNUNGEN
UND
ENTWÜRFE
Ärmel. Er kriegte bis der Bursch da war nicht eine, ich ass
zwölf. Eier dito: er drückte zu stark, und sie liefen ihm über
die ungeschickten Finger. Maccheroni konnte er nicht zum
Munde bringen. Wenn er fertig war, lag alles um ihn herum,
auf dem Hemd, sass im Bart etc. Fisch wurde immer mehr
unter seinen Händen der Schweiss stand ihm dabei auf der
Stirn: es blieb dreimal so viel übrig, wenn er gegessen hatte
als vorher war: er brächte das Wunder der Speisung der 4000
fertig. Äpfel er schälte so lange, bis er etwa einen Würfel
hatte, kaum ein Drittel der Frucht. Zu dieser Ungeschicklich-
keit kam noch, dass er sehr schwächlich war. Wenn er eine
Stunde gearbeitet hatte, war er kaput.
"Allerdings" begann Marees jede Erwiderung. Das liess
ihm Zeit und späteres Recht zu Einschränkungen.
Auch Böcklin ist stets so höflich anzufangen: „Zum Teil
haben Sie gewiss recht", nachher hat er dann immer noch die
Möglichkeit das Ganze umzustossen.
„Sind die Lichter, die aufgesetzten, von Ihnen?" fragt
Bayersdorfer Bruckmann, der ihm Handzeichnungen von
Marees zeigt. Ich lache. Bruckmann sagt: "Wissen Sie, Herr
Doktor, wenn ihm links sein Blei nicht mehr ausreichte und
alles Lecken es nicht mehr schwärzer machte, versuchte er es
eben rechtsrum mit aufgesetzten Lichtern."
Bruckmann setztwollen und Können daran, die Mareeäschen
Anschauungen bei Seite zu lassen, in den künstlerischen Inten-
tionen Böcklins klar zu sehen und das Seinige davon dem Alten
zur Hilfe auszuführen; und wahrhaftig wenigstens anfangs
oft mit grössester Entsagung des Bildhauers gegenüber dem Maler.
dem
Unterschiede:
Böcklin erzählt, voller Freude an seinem Reichtum
der Natur, mit der er auf du und du steht.
und