Malmittel, durch welches faktisch der Vortrag seiner letzten Bilder
(seit dem „Vinum optimum") etwas besonders Weiches und
Flüssiges erhalten hat. Es steckt noch ein Stück alter Künstler-
schaft in ihm, die noch etwas gelernt und erfahren haben musste
und den goldenen Boden selbsterworbener Technik hochachtete).
Böcklin zeigt mir dabei einen neuen Zinnober und freut
sich, wie der bei (künstlichem) Licht leuchtet (während sein
Stärkstes Blau farblos und dunkel wird, so dass von der Ab-
sieht, mit der es hingesetzt war, das Gegenteil übrig bleibt.)
Er war auch bei Tage schön, der rote Zinnober, aber lange
nicht so. „Wissen Sie, warum ich das hingestrichen habe?
(Als Gewand eines tanzenden Frauenzimmers). So was braucht
man, nicht bloss weil es immer vornsteht, wo man's auch hin-
setzt, sondern auch, um so neutrale Töne, wie die da im Hinter-
grund daneben (Aussicht auf lichtgraues Meer) zurückzubringen".
Und wie weit gingen die Fernen zurück!
(Mai 1887.) Sein neuestes Malmittel ist halb Bernstein-
firnis, halb Kopalfirnis.
Schellack, Kolophonium, Kirschharz etc. sind Lacke, jetzt
lebende Harze. Im Gegensatz dazu die fossilen Harze: Bern-
stein und Kopal. Letztere sind die einzig brauchbaren, fast
unveränderlichen, in schönen Stücken in gekochtem Leinöl ge-
schmolzen.
Jetzt (Mitte 1888) malt er mit Kirschharz
nach einem von Lessing mitgeteilten Rezept.
und
Wasser,
„Gelöschter Kalk mit Zieger zusammen auf der Reibplatte
gerieben, giebt eine harte, in Wasser unlösliche Verbindung,
Auch das alte Fresko war nicht allein durch die Aus-
schwitzung des Kalks gebunden, sondern durch Zufügung eines
organischen Körpers, Kasein oder Milch. Daher Glanz und
Leuchtkraft. Alle späteren sind matt."
(Aber sollte nicht gerade die Anwesenheit eines organischen
Stoffes der Anfang vom Ende sein?)
Grüner
Ziegenkäse.