PORTRÄT 91
„Na überhaupt das Porträt, trotz dem bisschen, womit
man sich unterhalten kann! Zum Glück hat van Dyck anders-
wo Gelegenheit gehabt, zu zeigen, dass er mehr konnte als
Porträtmaler sein."
Was die Porträtmalerei in der Kunst wert ist, das beweist
immer mehr die Photographie, geradeso wie in allen Fällen,
wo es sich um Abmalen der Natur handelt. Ich habe Kinder
wohl zwanzigmal photographieren lassen, bei Momentphoto-
graphen, die nicht lange quälten und retouchierten, und mehr
malerisch liebenswürdige Menschlichkeit gewonnen, als in allen
durch die Herren Maler erzielten Porträts, trotz aller „Auf-
Fassung".
Was diese anlangt, siehe überhaupt Lenbach und die
vAlbertschen Bismarck-Photographien. Ästhetischer
Schwindel alter Schule. Sand in die Augen.