Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

die Güte der Mache und die Schönheit den Laien nur 
in den seltensten Fällen ahnen, Welch' eine logische 
Denk- und Gestaltungskraft in ihnen steckt. Man hält 
ihn in seinen Ideen noch immer allzusehr für einen Ge- 
heimniskri-imer und Phantasten und übersieht das ver- 
häiltnismässig Einfache in seiner Allegorie dabei ganz. 
Die Frühlingsbilder-Hauptwerke sind ebensoviel 
Phänomene dafür.  ein weiteres unter noch ferneren die 
whleeresbrandungs (ca. 1877). Eine wasserfeuchte 
graubraune Meeresklippe mit tiefem Einschnitt ist ge- 
schildert, von der die letzte Brandungsivelle eben ab- 
läuft und schon eine grünliche neue folgt, so dass die 
Vorstellung von einem unendlich wiederholten jahrhundert- 
prozess Wach YKYlfd. Ein schöngebildetes, in gespanntem 
Lauschen gegen die Wand gelehntes Weib steht in der 
Grotte, von einem rotbronzcnen, nass anklebenden Tuch 
umschlossen, welches das blaurötliche Inkarnat der Haut 
sehen lässt. Ihre Finger greifen leise in die grosse gold- 
bronzene Harfe vor ihr, deren Saiten als Strahlen eines 
von oben kommenden Wässerchens angedeutet sind, 
Schon in der Idee sind diese Eingebungen so glänzend 
dass sie auch in weniger genialer Mache wirken würden. 
Wie oben alle Säfte und Blumendüfte als mithinein- 
gemalt den Bildeindruck ausmachen, so hier der stupende 
Malerausdruclc für das Feuchte des Orts und das 
harmonische Dröhnen seiner Meerbrandung.  
 Daneben aber fallen diesem begnadeten Kopf in 
Hülle und Fülle noch die schönsten Sachen ein und 
werden zu bestechenden Meisterwerken. Ist auch nicht 
immer die eigentliche Idee ein vSchlagerK, so wachst
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.