Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

Noch bekannter durch die schöne Radierung von 
Klinger ist ein ferneres Meisterwerk des Themas, nämlich 
der vFrühlingstagr. Kühn streben die gelblich-Weissen 
Stämme hoher Silberpappeln,  die Böcklin neben der 
Steineiche, der Cypresse, der Birke bevorzugt und meister- 
haft darstellt,  über blumigem Seeufer-Wiesenplan, über 
rieselnden Bächen zum blauen Himmel mit den frischen 
Wolkenballen hinauf. Eine italienische Villa mit breiter 
Gartenbaumgruppe links,  der blaue See rechts bilden 
den Hintergrund des Orts, der in den frischen, lichten, 
frohen Farben des Frühlings prangt. Zwei spielende kleine 
Mädchen am Haus werden von einer violettgekleideten 
Frau überwacht,  ein blühendes Paar sitzt im Vorder- 
grund, davon der ganz mit Rot nach idealer Mode und 
hohen Stiefeln bekleidete Jüngling die Guitarre spielt und 
das in helles Blaugrau gehüllte Mädchen andächtig lauscht, 
 ein Alter steht am See dahinter und blickt gedanken- 
Voll hinaus. Man hat das Bild deswegen auch wdie drei 
Lebensalters genannt; der wFrühlingstagr jedoch trifft den 
Stimmungsinhalt genauer. 
Doch auch die letzte Fassung diesesiureivig frischen 
Frühlingsthemas, das mit der Schöpferkraft dieser jahres- 
zeit auf so unendlich viele Künstler zur Verherrlichung 
eingewirkt, ist eines von den Meisterwerken unseres 
Künstlers: vvFrühlings-Einkehrr (1880),  eine Be- 
handlung, die gedanklich eine Parallele zum berühmten 
Florentiner Frühlingsbild des Botticelli bildet. Auch hier 
wetteifert der frische Reiz origineller Erfindung mit hoher 
Schönheit des Tons und glänzender Verschmelzung 
prachtvoller Lokalfarben mit ihm. Wie anmutig ist es
	        
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