ersten Werke des Stoffkreises ist die sogenannte vSee-
schlanger von 1873 in der Schackgallerie. Malerisch
im grauen Ton der vVilla am Meerr sich nähernd zeigt
diese prächtige Allegorie auf die Meeresstimmen ein von
weissen Schäumen umbrandetes Riff im abenddämmernden
Meer. auf dem ein rothaariges, tiefäugiges Weib mit
ihrem weissen üppigen Leib lang auf dem Rücken liegt.
In behaglicher Musse kraut sie den Kopf der in grossen
Voluten ihren teppichartig gemusterten Leib heran-
Schiebenden Seeschlange, Während rückwärts dazu gekehrt
ein dichtgehaarter brauncrTriton auf einer Riesenmuschel
sein wildes Glück in die dunkelnde Ferne hinausbläst,
was wohl wie Brausen der Brandung ungefüge er-
tönen mag.
Aber selbst das trauliche, anregende und
für die künstlerische Abschliessung so günstige Nlünchen
hält den Ruhelosen auf die Dauer nicht und bald ist er
für einen neuen Aufenthaltswechsel reif. Natürlich ist
Italien das Ziel, wo er diesmal Florenz zum NVohnsitz
wahlt, da ihm Rom vermutlich zu sehr moderne Welt-
stadt geworden und damit ernüchtert sein mochte. Elf
Jahre lang hält er diesmal von 1874-1885 aus, was für
sein Behagen am Orte spricht; auch seine Bilder dieser
Jahre bezeugen es rcchtschaffen, wie wohl ihm hier war.
An die für ihre Umgebung zart empfzingliche Künstler-
seele pochte ja hier der geheimnisvolle Grabeston der
fast verschollenen alten etrurischen Kultur mit ihren paar
Funden, Grabkammern und Unterbauresten im Lande
draussen an Felsennestern und zwischen grabhügelähn-
lichen Anhöhen hier und dort; die stolzen Bauwerke aus