sich zu Rate geht und alle jene Llndeiinierbaren, formel-
losen Werte sicher übersieht, mit denen die Kunst ihre
höchsten Gipfel erreicht. Alle Hilfsmittel der anderen
Künste müssen ihm dazu dienen, aber nur untergeordnet,
er lässt trotz aller Kühnheit die Gesetze der Malerei
nie ausser Acht. Er giebt der Malerei, was der Malerei,
der Dichtkunst, was der Dichtkunst gehört. Eine
Dame bittet ihn, ihr als Erinnerung an ein Erlebnis
einen Armenleichengang auf römischer Landstrasse mit
zwei Kindern als einzigem Gefolge des todten Geschwisters
zu malen, er überreicht ihr nach Ostinfs Über-
lieferung ein formenschönes eigenes Gedicht unter den
schlichten Worten: wDas kann man nicht malenlß
Im Dämmerschein kehr? ich zurück zur
Verlassend auf der Via Appia
Die Gräbertrümmer, welche schweigend
Gen Himmel schznfn.
Stadt,
ernst
Wie viel (ieschlechtei- lagen moclernd dort
Wie vieles Leid mag dort begraben sein!
WVer weiss davon? Vorüber ist es seit
jahrtausenden.
Da. nähert sich eintöniger Gesang,
Ein Mönch trägt einen kleinen Kindersarg.
Ein Priester singt sein traurig Reqniem
Und diesen folgt
Ein kleines Paar, das kaum so eilen kann,
Geschwister sind es Jener Leiche dort.
Ihr Vater tot, die Mutter im Spital,
Sie ganz allein.
Das Unglück ist der Menschheit dauernd Los
NVer geht durchs Leben ohne Leid? Geduld!
Mit dir auch ist's vorüber einst! Schon seit
jahrtausendcnl