abgestufte Gruppen mit dem herzergreifenden Anblick
grandioser Besäuftheit dem Auge dar. Die gleich Klötzen
sinnlos im Vordergrund liegenden Söldner, zwei Edle,
die sich krampfhaft umarmen, Andere in der Veranda,
aus deren Gesten man das stiermässige Gebrüll höchster
dionysischer Ekstase bei Kraftmenschen heraus hört,
wie stupend ist das in den gleissenden Farben der alten
niederländischen Meister, in der heissen Brünstigkeit des
Tons und kühnem Gegensatz gemacht! Man möchte
sagen, dass das Schönste, was Teniers, Ostade, Brouwer
an Kneipgelagen schufen, hier an innerer Kraft und
groteskem Humor überboten ist. Man trifft hier auf den
Kraftmenschen Böcklin. Wer dem Dionysos so elemen-
tar und doch wieder mit so feinem Verständnis zu opfern
versteht, das muss ein ganzer Kerl sein; die
Lämmerschwäainzchen werden in ihrer vTadellosigkeite
nie so unbändige Lust an unverfälschtem Naturmenschen-
tum habena)
Ganz andersartig wieder ist die letzte diesmalige
Perle von Rom, nämlich die reizende, stilistisch an
Feuerbach anklingende vKlage des Hirtenr (1865).
Sie könnte einer antiken Dichtung entnommen sein;
ausnahmsweise nähert sie sich dem antiken Plastikideal
und hat sogar einen archacologischen Anflug in dem
Stilllebenbeiwerk des etrurischen Krugs. Rührend und
drollig zugleich steht ein schöngewachsener Hirtenjunge an
der Grotte und klagt der hinter Schleier-n für uns
aber nicht für ihn sichtbaren Nymphe sein Liebesleid.
Eben besingt er Wehleidig in einer Strophe seinen
Seelenjammer und gleich wird er den Kehrreim auf der