hüllten Kinder im Arm; im Wagenkasten sass traurig
die junge Frau; das Gefährt umstanden Begas, Feuerbach,
Allgeyer in gedrückter Stimmung, um ihren genialen
Genossen und den Bass ihres Gesangsquartetts nicht gruss-
los ziehen zu lassen. vvSie werden's in Rom nicht durch-
fechten, denken Sie an michla rief Böcklin zu aller-
letzt prophetisch dem ebenso hart um sein Dasein
kämpfenden Feuerbach zu.
Auch in München sollte Böcklin noch eine schwere
Prüfung beschieden sein. Zunächst entsteht eines seiner
merkwürdigsten Bilder in der zweiten und grösseren
Fassung des vPan im Schilfer. Pecht erzählt, dass
es bei seiner Ausstellung 1857 ein unbeschreibliches
Aufsehen machte und alle Welt zur Frage nach dem
unbekannten Maler veranlasste. Ein Schweizer sei er,
sagte man, der mit seiner Familie mittellos von Rom
angekommen und mit zweien seiner Kinder schwer am
Typhus, der damaligen Münchener Ortskrankheit,
danieder liege. Die Pinakothek kaufte das vielbesprochene
Bild und brachte damit Hülfe in höchster Noth. Das
Schlimmste in Böcklins Lebenssorgen War jetzt vorüber.
Der vPan im Schilfer ist ein epochemachendes Bild
und mutet uns heute dennoch altmodisch an, es ist
der einzige altmodische Böcklin, den ich kenne. Man
versetze sich in jene Zeit mit Hilfe unserer Museumssiile
und vergleiche die ganze Gebundenheit der damals üb-
lichen Naturbeobachtung mit dieser ungeschminkten, fast
nüchternen Wahrheit von Luft und Licht, mit dieser
rücksichtslosen Naturtreue und Sachlichkeit in der Dar-
stellung des im Schilf Mittagsrast haltenden Pan, und