Bilder des Meisters, die der Schüler in Rom später ge-
malt haben könnte; immer wieder einmal taucht später-
hin der Meister in Werken des jüngers auf, wenn dieser
sich in verfehlter Richtung festgemalt, immer wieder
stählt der feine, für jene Zeit so freie Schirmersche
Kolorismus sein Selbstvertrauen. Kaum aber hat Schirmer
Böclclin die Zunge gelöst, da fängt es in ihm zu giihren
an und eine zigeunerhafte Unruhe kommt über ihn. Die
zarte Anmut des Schirmerschen, die weiche Ritter-,
Riiuber- und Gräber-Romantik, der eklektische Klassizismus
der übrigen Düsseldorfer genügen seinem Durst nach
grösseren Eindrücken so wenig als vorher das liebliche
Idyll der Calameschen Werkstatt. Er geht für einige
Zeit 1847 auf die Akademie nach Antwerpen, dessen
altertümliche Heimlichkeit ihn jedoch so wenig hielt, als
das Museum und die strenge Schule. bald ist er auf
ein Halbjahr nach Brüssel übergesiedelt, wo er auf eigene
Hand Rubens und die Niederländer des Quattrocento
studiert und kopiert. Hat er damals Bilder von Wiertz
oder den seltsamen Mann selbst kennen gelernt? Die
Gewissheit darüber wäre interessant; der grosse Sprung
mit den ersten Schauerphantaisieen für Schack späterhin
hatte damit eine historische Vorbedingung; die Pariser
Erlebnisse erklären diese kleine Bilderreihe nicht ganz.
Auch das stimmungsvolle Brüssel halt den unruhigen
Feuerkopf nichtp Er drängt nach Paris, wo der neuartige
französische Kolorismus in Blüte stand und Couture so-
eben
seine
berühmten
'Rö1ner
der
Verfallzeitß
unter
grossem Aufsehen in ganz Europa ausgestellt hatte.
Paris wird schicksalgebend für Böcklin. Die malerische