in Wenig Farben hergestelltes Ölbild des Sechszchnjährigen
von 1843, eine phantastisch beleuchtete rFels-
schluchtr mit YVasserfall, kann als merkwürdige
dunkle Vorahnung von romantischen Zukunftsträumen
die Antwort geben. Das Romantische zog ihn an. Das
ist um so seltsamer, als mit Ausnahme dieses Bildes der
junge Böcklin sonst nichts Romantisches hat, vielmehr
ein oft trockener und nüchterner Beobachter ist und
überhaupt kaumi mehr als ein massiges Talent verrät.
Seine Zeichnungen, seine Holzach-Bildnisse, ein paar kleine
Landschaften in Calames und Rottmanns Art sind un-
romantische Versuche pedantisch-sauberer Provinzialschule.
Diese frühsten Erzeugnisse des jungen Schülers sind die
interessantesten Phänomene dafür, dass Böcklin weder
ein geborner Maler noch ein ein geborener Poet war.
Sein Genie ist Ergebnis allmahlicher Hautungen, kein
angeborenes wie das von Dürer, Menzel, Klinger, die
im Kindesalter kindlich-unreife, aber unzweifelhafte Be-
Weise von einer begnadeten Hand geliefert haben.
Dies überraschende Ergebnis schliesst allerdings nicht aus,
dass Phantasie und Gemüt beim jungen Künstler bereits
eine viel höhere Stufe einnahmen, als jene Machwerke
obenhin verraten, ich glaube dies aus einer jener
Landschaften wenigstens herauszulesen und vermute da-
nach, dass die Scheu des Verschlossenen und Unterdrückten
ihn von rücksichtsloser Selbstgabe zurückgehalten; etwas
Mimosenhaftes und vor der Berührung mit der Welt
Zurückschreckendes hat Böcklin ohnehin immer offenbart.
Und hier war nun Schirmer für den Anfangwder
rechte Mann für ihn, denn er machte ihm Mut. Es giebt