Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

jener törichten Gemeinplätze, welche das NVesen der 
auch bei Vätern verschiedenen Einsichtsgrade verleugnen, 
immer in dem Recht haben, was den Söhnen frommt, 
so half es Arnold nichts; er musste in die NVcberei und 
das Geschäftszimmer, um das Geheimnis des Brief- 
kopierens und die höhere Mathematik beim Ausmessen 
von Seidenband Elle für Elle zu ergründen. Wie oft 
mochte da über einer Adresse nach dem fernen Ausland, 
über dem Knistern der Seide und gaukelnden Farben 
derselben ein Schauer durch die junge Seele gezogen 
sein und jene verzehrende Sehnsucht nach dem Unbe- 
kannten der Ferne und der Zukunft geweckt haben, die 
nun einmal mit dem Kunsttrieb in der Jugend eng zu- 
sammenhängt. Diese Stimmung wurde iibergewaltig; der 
Junge wird unverantwortlich viel Dummheiten in seinem 
freudlosen Beruf gemacht haben; der Alte War eines- 
tags endgiltig mürbe. Die dauerhaften Einwände der 
Mutter und eines väterlichen Freundes, des Germanisten 
XVackernagel, wirken mit,  ein alter Germaniste, der 
einem künftigen wollen Jriechenr auf die Beine hilft    
welch' drolliger Hinweis auf den Rasseninstinktl Der 
Junge darf in die Kunst und irrt jetzt in ihren Vorhallen 
mit der Unsicherheit der Begabung, die sich noch nicht 
irgendwo festgebissen hat. Bei Calame in Genf gefällt 
es ihm nicht,  er zieht "1846 zu dem romantischen 
Landschafter Schirmer. Auch Feuerbach war damals in 
Düsseldorf und sclnnachtete bei dem Querkopf Schadow, 
 aber noch sollten die beiden, in so Vielem mit ein- 
ander verwandten Leutchen sich nicht begegnen.  
Was zog Böcklin zu Schirmer nach Düsseldorf? Ein
	        
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