Wandertage gestalteten sich lockend den Poeten
sah ich am Werk, der diesen Landen entstammte und oft
frohe jugendtage am Twiel erlebte, ich sah, wie aus
tausend Erinnerungen und halben Eindrücken die dichtende
Phantasie ihm mit der Alemannenecke hier drunten ver-
wuchs, bis er die geheimsten Stimmen und Eigenheiten
zum echten Gepräge zusammenschweissen konnte. Und
jetzt drängte sich mit dem klaren Einblick in das
Ekkehardproblem zugleich Bild an Bild: die Zeiten der
römischen Herrschaft, der Karolinger, der Hohenstaufen,
Nürnberger, Augsburger, Baseler Glanztage glitten
eilends vorüber, köstlicher Fahrten in Franken, dieser
Bodenseetage, der herrlichen Rheinthäler bis Köln hinauf
entsann ich mich immer deutlicher hoben sich be-
sondere Eindrücke davon heraus altrömische Unter-
bauten, Brückenreste, Waffen, Gefassc, Funde aller Art,
die ich draussen und in den Museen auf meinen Streifzügen
erblickt, kamen mir zu Sinne, Sarkophage mit Namen, die
abgedampfte Zeugen einst pulsierenden Lebens schienen
und vor deren Einem in Köln ich einst verglichen, wie
viel sinnfalliger, packender hier der Eindruck davon war,
als von Ähnlichem daheim, weil es daheim nicht dem
Boden entnommen, sondern eine verschriebene archaeolo-
gische Kuriosität War und jetzt Himmerte es plötz-
lich vor mir, läutete es sonderbar um mich und pochten
mir in tiefster Erregung die Pulse; ein feiner Kirchhofs-
duft wehte herauf ich empfand etwas deutlich, was
immer unerkannt auf diesen Fahrten mit mir gewesen
war ich glaubte noch nachträglich ein Klirren von
Waffen, Scherben, Trümmern in Tausenden von Gräbern