Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

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dem 
An tikcn 
einer 
Neuromantik 
wächst 
ihm 
seine 
schönheitscligc Kunst. Er ist ein fester und für heute 
letzter Punkt in einer geschichtlichen Bahn.    
Er dürfte noch mehr bedeuten. Er hat seit Rubens 
das mächtigste Naturgefühl und die lcbcnstrotzendste 
Gestaltungskraft offenbart,  er ist als Nialtechnikcr der 
Ersten in der Geschichte einer und neben Tizian, Velasqucz, 
Rembrandt, Holbein gleichbedeutend, _in der Neuartigkeit 
und NVeite der Phantasie wird er nur von Dürer und 
Klinger übertroffen.   Ein eigenes Zeichen aber ist 
die lebendige Weiterwirkung. '50 belanglos seine un- 
mittelbare Schule in seinen Söhnen und ein paar talent- 
vollen Schweizern, in jährlich sich mehrenden Nach- 
ahmern bis heute blieb,  so tief hat er mächtige 
Geister befruchtet. Er hat Thema Mut gemacht, sich 
in knorriger. Eigenart auszuwachscn; Stuck verdankt ihm 
unendlich Viel und mehr als Irgendeiner; die Farben- 
kraft und der Natursinn von Prell ist auf Böcklins Ein- 
druck aufgebaut; er schwebt über den glühenden 
Farbenträumen und Gedichten des zukunftsverheissen- 
den Lechter. So schnell aber hätte Klinger kaum 
seinen eigenen Weg gefunden, wenn ihm der Meister 
nicht das Auge für Weiten, Höhen und Fernen geöffnet 
hatte, die verschlossen schienen, bevor Böeklin seinen 
Fuss hineingesetzt. Und Klinger erkennt der greise 
Meister auch seit langem schon als seinen wahren Geistes- 
erben an. Hat er in den 90er Jahren doch,  ein 
schwer siechcr und nur durch mächtige Energie die 
Glieder beherrschender Mann,  die weite und müh- 
selige Reise gemacht,  der Alte zu dem Jungen, 
	        
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