Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

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Das Werk von Arnold Böcklin ist eine kulturge- 
schichtliche That. Er bietet als Mensch packende Pro- 
bleme. Seine Laufbahn ist nebenher eine Fundgrube für 
Zeit- und Menschenkenntnis. Man lernt aus seinem Leiden 
die Menschheit nicht gerade höher achten und ein 
jüngerer kann leicht davon zum bitteren Verächter 
werden. Denn an dem Künstler, dessen erster grosser 
Erfolg schon 1857 stattfand und ihm eine kleine treue 
Gemeinde schuf, hat die Menge mit Unverstand und Be- 
schriinktheit Unglaubliches gesündigt. Sein Hochkommen 
war ein Verzweirlungskampf,  ein Greis erst stand als 
Sieger auf der Wahlstatt. Nicht umsonst ist ein so 
herausforderncler Zug in seinen früheren Selbstbildnissen. 
Was Friedrich Pecht, Graf Schack, O. Berggrun, Guido 
Hauck bis und um 1880 über ihn schrieben,  freilich 
ohne seine geschichtliche Bedeutung zu erkennen!  
vermochte trotz aller NVarme den erbitterten, vor keiner 
UnF tigkeit zurückschreckenden Widerstand gegen seine 
Kuns nicht zu brechen, seit sie Anfang der 80er Jahre 
durch lie Fritz Gurlittschen Ausstellungen in Norddeutsch- 
land bekannt ward ; die Mengeliess sich nicht einmal von seiner 
genialen Maltechnik überzeugen. Stärkere Angriffe waren 
nötig und begeisterte Gewalt. Erst als Ende der 80er Jahre 
ein jüngeres und reichbegabtes Geschlecht von Kunst- 
historikern und Kunstschriftstellern mit den NVaffen eines 
neuen, lebendigeren und kunstvolleren Stils und der 
inzwischen blühend entwickelten Kunstwissenschaft auf 
die Bühne trat und Böcklin zum Schildführer der neuen 
Kunst erhob, wich die Menge Schritt für Schritt zurück. 
Den zündenden Worten von den Kathedern, in den 
Meissner, 
Arnold Böcklin.
	        
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