Volltext: Arnold Böcklin (Bd. 1)

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Eine Frühlingsphantasie mit der geheimen Schwermut 
treibender Säfte und ahnenden Durchblicks auf Verzicht 
ist dieses Bild, das in der verhaltenen Glut, der satten 
Schönheit, dem Schmelz der Farben so vollendet als in 
Aufbau und Idee ist. Auf blumiger WViese mit blau- 
rieselndem Quell sieht man vorn zwei Kinder in unschul- 
digem Spiel mit Blumen hantieren,  dicht an der mar- 
mornen Quelleinfassung mit der Titelinschrift steht eine 
reife Jungfrau mit rotem Haar, der ein tiefblauer, gold- 
gesternter Schleier halb den Körper mit dem prachtvollen 
Fleischton verdeckt; Blumen in den Händen schaut sie 
sinnend zur Seite hinaus,  während drüben am Gehölz 
ein rotgekleideter Ritter mit Stahlkappe und Lanze auf 
seinem Schecken in die unbekannte Ferne hinausreitet. 
Auf dem Brunnengehäuse droben aber sitzt, als Silhouette 
gegen den blauen Himmel und weisses Sommergewölk 
gedacht, müde und stumpf ein uralter Greis; er ahnt 
nicht, dass hinter ihm schon der feige Tod mit einem 
schweren Stab zum vernichtenden Schlag ausholt.    
eine Fülle und Tiefe, ein Glanz und eine Glorie erfüllt 
dies Bild, wie nur die schönsten von dieser geweihten 
Hand.  Es ist ja auch der letzte grosse Feiertag in 
seiner Künstlerschaft!   
die 
Bahn 
 Denn hinter 
Böcklinsl  
ihm 
geht 
ein 
Riss 
quer 
durch 
Die Hand beginnt zu ermatten; es geht mit seiner 
Schaffenskraft fast mit einem Mal dem Abend zu. Die 
als lichtes Gegenstück zur wToteninseM entstandene 
vvLebensinseM ist matt; die vHeimkehrs ist ver- 
einzelt in der Wasserspiegelung des Beckens und der
	        
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