(1882), der wAbenteurerrr, das koloristisch merk-
würdige Doppelbildnis der rvFrau YValdecker-Gurlittr
mit ihrem Knaben und das in der glutvollen Art des
Dianabildes gemalte Werk mit zwei drolligen alten
vFaunen, eine schlafende Nymphe belauschendß,
diese sämtlich von 1882 herrührend, sind die be-
merklichsten nächsten Schöpfungen.
Dann wird der uralte Mythos vom vvPrometheusr
(1882) Vorwurf eines neuen Meisterwerks. Von den
blauen Bildern das blauste, folgestrengste im Ton und
tonschönste ist es von einer Ursprünglichkeit der
Naturauffassung, wie vielleicht jene war, die einen See-
fahrer in alter Zeit, einen wandernden Barden auch zum
Erdichter dieser Sage machte. Ursprüngliche Kunst ist
ja nichts Anderes als Naturlaut, Naturdeutung. Als
athmosphärische Vision hat Böcklin den gefesselten Gott
dargestellt. Ueber dem unheimlich tief gestimmten, fast
schwarzblauen Meer mit der stürmisch-weissen Brandung
steigt schroff und steil die braungraue Kaukasusklippe
auf; lrVasserfälle schäumen Wild von ihr herab; im grellen
Sonnenileck und in den blaukalten Schatten rauschen die
Baumwipfel am Hang unter wütendem Herbstwind; auf
der höchsten Kuppe aber sieht man unter rasch {liegenden
Sturmwolken in riesiger Bildung den Gott schattenhaft
ausgestreckt. Dadurch dass der Körper den oberen
Bildrand zu berühren scheint, ist mit feiner Berechnung
die Vorstellung von qualvoller Fesselung, durch die
einsame Höhe mit den ziehenden NVolken diejenige un-
endlicher Zeitdauer hervorgerufen. Die ganze Auffassung
ist in ihrer Ursprünglichkeit nicht eigentlich hellenisch,