Juli
Die erste Villa am Meer bei Schack (die dunklere)
hatte Böcklin mit Weihrauch und Sandrog gemalt, die
mit Wasser vermischt in die Farbe verrieben Wurden.
Nach Vollendung des Bildes tränkte er es mit ge-
schmolzenem Wachs, das sogleich eindrang und mit einem
Lappen verrieben oder poliert wurde, wodurch es einen
sanften Glanz und eine schöne Qualität erhielt. Böcklin
konnte nicht begreifen, dafs bei diesem Bild etwas ab-
springen konnte, denn eine kleine Probe, die er zur
gleichen Zeit gemalt und stets in seinem Zimmer hängen
hatte, hat sich vortrefflich erhalten (seine Frau, in
schwarzem Schleier und auf gelbblondem Grund).
Böcklin wurde durch eine Schrift von Didier über
Harze und Oele zu diesen Studien angeregt, die er (jetzt
durch Schack gehindert) später fortsetzen will.
Böcklin hat die Ansicht, dafs, wie auf die Musik das
Klavier, so auf die Kunst das Oelmalen einen grofsen
einseitigen, in mancher Beziehung sogar verflachenden
Einflufs ausgeübt habe. Seit Erfindung der Oelmalerei hat
diese auf Kunstansichten und Kunstgeschmack wesentlich
verändernd gewirkt. S0 macht z. B. das lasierende Ver-
fahren beim Oelmalen eine lange vorbereitende Manipu-
lation nötig, die bei anderen Malweisen abgekürzt wird.
Das erwähnte Bildchen seiner Frau hat Böcklin in
einer Stunde gemalt und mit Wachs überzogen, also voll-
ständig fertig gemacht.