Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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Der Pflanzenwuchs war in schönster Entwickelung. NVir 
gingen zwischen Hecken und zierlichen Bäumen, worüber 
oft blühendes Gaisblatt rankte, dessen faserige lose 
Rebstämme 2-3" dick zwischen den Hecken sichtbar 
waren. Hinter und zwischen den Hecken sah man Canna 
und schwärzlich blaugraue vertrockncte Fenchelstengel; 
beides manchmal mit Gaisblatt bekleidet. Sehr schön 
sah es aus, als einmal das Gaisblatt über Hollunder 
rankte und die grünlichweifscn Knospen und weifsen 
Blüten jener Pflanze neben den schwarzen Beerendolden 
des Hollunders erschienen. 
Im Thal war ungemeine Klarheit der Luft. Wenn 
man nach Deutschland zurückkehrte, meinte Böcklin, 
fiele es einem recht auf, wie die klarsten Tage fernere 
Sachen stets dunstig verschleiern. Das hätte auch seinen 
Reiz, aber schöner sei es fast, wenn die weiteste Ferne 
immer noch formenvoll sei. 
Wunderschöne Pfianzengruppen wuchsen seitwärts des 
Weges. So bei der Brücke eine etwa 4" hohe Pflanze 
mit violetten Blüten, über welche sich blühende weifse 
Winde mit ihren sauberen Blüten rankte. Ihre Blätter 
hängen, vielleicht wegen Schwächlichkeit des Blattstiels, 
fast immer senkrecht, die Blüten sind meist nach dem 
Stande der Sonne gerichtet. 
Wir überschritten mehrere Bäche mit Entengrütze, 
die dunkeln Schatten auf den Boden warf; der eine Bach 
aber, der von der Grotte kam, rieselte in schönster 
Klarheit über den Kiesboden, und die kleinen Wellen, 
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