heit zu erreichen glaubte. Wir haben viel dunklere
Mittel, als auf jenen Bildern angewendet sind, und ihr
dunkelstes Mittel ist immer noch ein gebrochener Ton
(Wohl nur durch den vergilbten Firnifs). Wenn man die
Dunkelheit nicht erreicht, so liegt es meistens daran, dal's
man dem präcisen Vortrag der Alten nicht gleichkommt,
der auch eine Hauptursache der Brillanz ihrer Farben ist.
Die Erfahrung, dafs die Farben auf alten Bildern viel
gebrochener sind, als man glauben sollte, hat auch Len-
bach gemacht, der zu farbig anfing und seine Farben
dann immer mehr wieder herunterstimmen mufste. Das
Blau des Himmels auf der himmlischen und irdischen
Liebe war zuletzt gar kein eigentliches Blau und ist von
Anfang an wohl nur ein sehr schwaches gewesen.
22. Juni 66.
Böcklin meinte, er hätte (bereits früher auf der
Photographie) richtig empfunden, dafs vorn ein breites
Licht sein. müsse, damit es dagegen klein in die Ferne
hinausgeht. ,
Wenn man in der YVeise, wie Böcklin diesmal, das
Bild beginnt, so könnte man die übrige Kreidezeichnung
auswischen, und die Phantasie Würde in dem dunkeln
Grau weiterspielen und das Auge sich das Fehlende hinzu-
Phantasicren. Man liefse so der Phantasie den schönsten
Spielraum.
Das früher blaue Kopftuch ist nun gelb
um den Teint dunkel und grauer zu machen.
selben Zweck hat Böcklin hinter dem Kopf
Scmcx, ßöcmm TAGEBUCH
übermalt,
Zu dem-
kalt rosa-
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