kannten Sätzen doch sehr viel Interessantes. Er äufsert
z. B.: je weniger Licht eine Farbe bekommt, desto schwächer
wird sie, bis sich im tiefsten Schatten alle Unterschiede
ausgleichen und die Farbe nicht mehr gesehen Wird. Man
kann also Sachen, die nicht im vollsten Licht sein sollen,
dreist mit einer schwarzen Lasur überziehen, ohne zu
fürchten, gegen die Farbenwirkung zu verstofsen.
Ferner folgt daraus, dafs Halbschatten oder Tönungen
an Farbigkeit gegen klare Lichtwirkung zurückstehen
müssen.
Ueber M arees Unzufriedenheit sagte Böcklin, dal's er
an andere zu hohe Anforderungen stelle und infolge dessen
strengere Kritik befürchten müsse. Dann vergesse er auch,
dal's man ein Bild nicht der Farbe oder einer malerischen
(Wirkung wegen, sondern der Sache selbst wegen male.
Juni
Böcklin riet mir: wenn ich einmal eine Skizze gemalt
hätte, sollte ich sie mit Copal ä Fhuile überziehen und
dann erwärmen, bis der Copal riecht. Dann hat sich dieser
gleichmässig verteilt und giebt der Farbe einen Wunder-
schönen rätselhaften Schimmer, so dafs man garnicht be-
Agreift, wie dieses Bild gemalt ist.
Juni
Nachmittags mit Böcklin in Villa Börghese. Er sprach
viel von seinem Luftschiffahrtsprinzip.
Feuerbachs Talent sei nur auf das Nachahmen ge-
richtet. Nie habe er den Gedanken des Bildes im Sinn,