Blätter waren dann etwas gewellt oder geschwungen, wo-
durch die Gröfse angedeutet Wird.
Von immergrünen Eichen und Lorbeer ist schwer zu
sagen, was dunkler ist; einmal dieser, ein andermal jene.
Die ersteren sind aber etwas grauer und stumpfer.
Naturstudien kann man nicht grofs genug zeichnen,
weil man sich dann erst über die Formen klar bewufst wird.
Juni
Vor allen Dingen müsse ich suchen, erst Organismus
in mein Bild zu bringen, 0b dann eine Partie Weiter vor
oder zurück mufs, fände sich hernach leicht. Ob Baum-
partien (wie hier der Oleander) auch im Bilde Wurzel oder
Stamm haben, kommt wenig in Betracht; die Hauptsache
bleibt stets das schöne Verhältnis der Partien zur Figur.
Man mufs ohne Rücksicht auf Farbe anfangs nur auf Formen,
Licht und Schatten ausgehen. Das kostet zuerst Ueber-
Windung. Später gewöhnt man sich aber daran und hndet
gleiches Gefallen an der schönen Form. (Vgl. später.)
Juni
Böcklin hat vom Grafen Schack in München den
Auftrag erhalten, eine 1859 für Cotta gemalte Grisaille:
die Götter Griechenlands (für die Jubiläumsausgabe
von Schillers Gedichten) als 8-9 Fufs hohes Oelbild zu
malen. Böcklin hatte eine Photographie jener Arbeit zur
Hand, die von der meinigen, welche aus einem früheren
Stadium stammt, mannigfach abweicht. Mit diesem gröfseren