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licht, das rechts unten auffällt, nachdem es sich vorher
von seiner Hauptmasse aus (von der Luft aus) allmählich
nach dem Hauptschatten hin verbreitet hat. Rechts unten
die hellen Steine, das Papier und anderes Wirken hell und
dunkel, dagegen links oben dunkle Blätter und Aeste auf
heller Luft.
Die beiden Ecken rechts oben und links unten müssen
unentschieden bald Gegenstände hell auf dunkel und
dunkel auf hell zeigen, die nichts Sprechendes haben;
das Auge darf von diesen Stellen nicht angezogen werden
und nicht auf ihnen weilen.
Als die Rede auf die Zeisingsche Proportionslehre
vom goldnen Schnitt kam und deren Anwendung auf
alle Künste (auch Musik), meinte Böcklin, etwas Aehn-
liches Finde sich schon im Vitruv, der von den Verhält-
nissen eines Baues spreche und dann in rätselhafter Weise
zu den TOHVCThälUIiSSGII in der Musik überspringe.
Palladio habe auch über dergleichen geschrieben (Modul-
einteilung). Der Palast Giraud-Torlonia im Borgo, der
unweit S. Pietro von Bramante gebaut ist, habe auch
sehr klare Prinzipien und sei nach Verhältnissen gerader
Zahlen gebaut (z. B. Fensterbreite 4, Rahmen 1, Zwischen-
räume 2).
Nun wendete Böcklin dies auf sein Bild an. Die
Einteilung war dann (vgl. die nachstehende Skizze):
a Felsen 2 U2, b Hauptmasse des Busches 2 V4; die
Auslaclungen treten nun aber weiter vor, dafür mufste
Böcklin mit den Luftdurchblicken an den Stämmchen
je nachdem tiefer in den Busch hineinrücken, so ferner