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Bei der Ausführung des Fresko würde er vermeiden,
die Augensterne klar zu zeigen; überhaupt würde er sich
den Ausdruck zerstören, Wollte er anfangen, die Augen
zu begrenzen. Der Blick, dasgeistig Sprechende, ist beim
.Auge die Hauptsache, nicht die Form: dagegen müsse
er bei den Füfsen der Nymphe z. B. mehr darauf sehen,
wie sie sich gut im Umrifs losheben würden. Die inneren
Töne hätten hier wenig Bedeutung.
Wo beim Mauer grun d wieder verdächtige, wasser-
dichte Kalksteine wären, wolle er sie abspitzen und Back-
steine davor legen lassen; dann eine dicke Kalklage, diese
ordentlich festschlagen und dann darauf malen (letzte
Lage Marrnorstaub). Nach der ersten Anlage der Figuren
Will er den Grund mit einem 2-3" breiten Spachtel
glätten. Man kann nicht vorher glätten, sonst geht beim
Malen der Glanz wieder fort.
Auf dem K o n t u r k a r t 0 n müsse er noch fortwährend
berichtigen, denn er könne vieles in diesem kleinen Karton
nicht machen, was im Grofsen gut stehe, z. B. das Vor-
schneiden eines Profiles vor einem andern und dergleichen.
Bei der Ausführung könne und dürfe er nichts direkt
kopieren, er müsse es immer wieder neu erfinden und
dürfe sich nur an die Haupterscheinung des Kartons halten.
Ueber pompejan ische Technik. Tänzerinnen:
Auf den geglätteten, schwarzen Grund wurden die Umrisse
übertragen, oft eingedrückt; dann nach dem Umrifs der
Figuren Kalk aufgepinselt, zum besseren Binden, daher