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gegangen. Die" Schattenseiten, z. B. der Haare, sind vor
dem dunklen Grund oft gar nicht konturiert. Er hat die
Figuren nach Art von Rembrandtschen Radierungen ganz
vorsichtig, oft mit Kreuz- und Querstrichen, in der Total-
Wirkung herausmodelliert, bis sie Erscheinung und Ausdruck
hatten. Er meint, jetzt brauche er die Lichter der
Figuren nicht mehr mit Weifs zu erhöhen, denn dunkle
Kreide habe nun dem mittelgrauen Papierton Licht gegeben ;
so begnügte er sich denn, nur die Luft durch darauf
schraffiertes Weifs von der Figurengruppe zu trennen.
17. Juni 69.
Leimfarbe trocknet sehr schnell, und etwaige chemi-
sche Veränderungen zeigen sich darum schon nach
wenigen Minuten. Nach der Vollendung sind die Bilder
natürlich mit einem schützenden Firnifs zu überziehen.
Bei der Sappho habe er Indigo gebraucht, statt Gold-
bronce, und habe das Gelb mit Saffran gefärbt; trotzdem
habe sich während 4 ]ahren im ganzen Bilde auch nicht
die Spur verändert.
Unter Sandrog verstanden die Alten eine Farbe,
heute nennt man ein gewisses Harz so.
Ich fragte Böcklin, warum er einmal ein Bild mit
Gummi Gutti überzogen habe; er antwortete, er habe
es öfter gethan, und es habe sich nichts verändert. Gummi
Gutti vergeht mit der Zeityund das vergilbende Oel tritt
an seine Stelle, er that es, wenn dieFarben im Bilde
Zu sehr auseinander fielen; er neutralisierte dadurch
geWisseFarben und eröffnete sich wieder den Blick, wo