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Drittes Fresko. Apollo; Er müsse die Pferde
noch recht durchstudieren und sich besonders die Parthenons-
pferde darauf ansehen, damit es nur ja nicht "arabische
Rasse würde und sich die Pferdekenner mit ihrer Kritik
darüber hermachen. Unzufriedenheit von Jakob Burckhardt;
ihm zeigt dieser Karton gewifs nicht Arbeit genug; und
doch, meint Böcklin, wäre ihm selbst das zweite Fresko
eine viel leichtere Aufgabe. Apollo ist eine wilde, leiden-
schaftliche Komposition und soll kontrastieren" mit dem
Frieden im Flora-Bilde.
Zweites Fresko. Flora. Der Pan ist mit seinen
Bocksbeinen eine zu magere Form im Bilde. Es gehört
dort eine volle runde Form bezw. eine Gruppe hin, da
die Gruppe der Flora sowohl wie die der Quelle hohl ist.
Die Ecke ist zu grofs (drei Quadratmeter), um sie als
kahlen Fels zu lassen, und doch möchte er weder weibliche
Gestalten, noch Kinder mehr anbringen, da er auch schon
genug im Bilde habe. Ich schlug Bacchisches vor (Panther
oder Bacchus selbst) und: aus der Flora auch eine Frucht-
spenderin zu machen. Böcklin entgegnete, das ginge auf
keinen Fall, denn dadurch würde das Bild zu einer
gewöhnlichen, kalten Allegorie. Eine Kleinigkeit, z. B.
eine Traube, die ein Knabe darbringt, könnte ihm die
Komposition zerstören und sie zopfig erscheinen lassen,
denn dadurch verlöre er den Frühling, der ja die leitende
Idee sei.
Der grüne Mantel würde ihm das Malen sehr erleichtern ;
denn da die meistenReÜexe und Schatten grün seien, könne
er fast alle Figuren dieser Gruppe mit grüner Erde malen.