Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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 3x. Mai 69. 
Villa am Meer. Bei zurückweichenden Flächen 
liebt Böcklin es oft, durch dürr hervorwachsende Aeste 
oder Stümpfe von Aesten das Zurückweichen der Flächeri 
zu verstärken; so z. B. über der Figur. 
2. ]uni 69. 
Zweites Museumsfresko. Seit zwei Tagen hat 
Böcklin mit Kohlenumrissen, leichten Schattentönen und 
etwas Weifs auf blaugrauem Papier herumprobiert, ohne 
irgend etwas stehen zu lassen, was ihn vielleicht gebunden 
hätte; er suchte vielmehr mit dem Gedanken ins Reine 
zu kommen und die Komposition nach allen Seiten hin 
zu durchdenken. Desto gesammelter und mit voller, 
frischer Empfindung ging er dann gleich an das Entwerfen 
eines kleinen Kartons von kaum einem Meter Höhe, eben- 
falls auf blaugrauem Papier; worauf er zuerst das Format 
feststellte und dahinein dann seine Komposition schuf, 
Er probierte erst vorsichtig mit leichten Umrissen, bis er 
über die Sache ganz klar War, und ging dann erst weiter. 
Wo er seiner Sache ganz gewifs war, that er dann in den 
Hauptsachen und Hauptwirkungen nur das Allerwescnt- 
lichste, um seine Idee zur Erscheinung zu bringen. Er 
zeichnet nichts deutlich, bevor er nicht sicher weifs, ob 
und wie er es zu machen hat.  
3. Juni 69. 
Nachdem er den ungefähren Kohlenumrifs des Totalen 
leicht angegeben, suchte er die Haupt- und größeren 
SCHICK, BÖCKLlN-TAGEBUCH 24
	        
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