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Jahr und mehr daran arbeiten und würde selbst dann kaum
damit zu Stande kommen. Er male es eben nur für den
Abstand, den man davor einnehmen soll. Es würde in
München darum vielleicht mifsfällig aufgenommen werden;
aber WO findet der Philister nichts zu kritisieren?! Der
Laie und der laienhafte Künstler sehen vor allem auf
Ausführung. Wert der Komposition, malerische Auffassung
und Haltung gelten ihm Wenig.
So sind z. B. die Hände der Putten nur angedeutet.
Da aber die allgemeinen Schatten und Lichter darauf
richtig sitzen, so machen sie von fern einen hinreichend
fertigen Eindruck.
Mai
Böcklin hat heute die Wiesenquelle abgeschlossen
und verpackt.
Sein Verfahren beim Malen ist dieses: Erst probiert
er auf dem Bilde eine Farbe rein, mit Kopaivenbalsam
verdünnt, als dünne Lasur; ist sie annähernd recht, so
setzt er nach Bedürfnis die eine Voder andere Farbe und
auch Weifs dazu. Nie fängt er mit einem bereits ge-
mischten Ton an. Bei diesem lasierenden Verfahren
nimmt er jedoch in alle Lasuren Weifs; er sagte einmal,
als er von einer Lasur sprach, wnatürlich mit Weifsx. Das
giebt dem Bilde diesen zartgrauen Schimmer und ihm
selbst Klarheit über die Dunkelheit der Töne, über die
man sich bei reinen Lasuren gewöhnlich sehr täuscht.
Bei Landschaften hat man vollkommene, unum-
schränkte Freiheit in der Farbengebung. Felsen, Moose,